Warum einen Teichfilter kaufen?
Ohne Teichfilter sind die allermeisten Gartenteiche nicht in der Lage, ein stabiles biologisches Gleichgewicht zu entwickeln. Anders wie in natürlichen Gewässern findet im künstlich angelegten Gartenteich kein Austausch des Wassers durch natürliche Zu- und Abläufe statt. Auch fehlt der direkte Bodenkontakt, welcher in natürlichen Gewässern ebenfalls die Reinigung des Wassers unterstützt. Nur selten und meist bei größeren Teichen funktioniert die Selbstreinigung von alleine. Hierzu müssen allerdings eine Vielzahl von Faktoren zusammen kommen, um diesen Idealfall künstlich herzustellen. Teichfilter sind dadurch das Herzstück der allermeisten Teiche und müssen mehrere Monate im Jahr rund um die Uhr zuverlässige Arbeit verrichten.
Aufbau der Filtermedien
Für kleine und mittlere Teiche ist die Filterung über drei Stufen meist völlig ausreichend. In der ersten Stufe durchläuft das Wasser ein grobporiges Filtermaterial, meist einen Schwamm, der die groben Verschmutzungen abfängt. In der zweiten Stufe wird das Wasser im Teichfilter durch ein etwas feinporigeres Filtermedium geleitet, welches Schwebstoffe und kleine Verschmutzungen aufnehmen kann. Im letzten Schritt kommt im Teichfilter ein sehr feinporiges Filtermaterial zum Einsatz, welches dadurch eine großmögliche Gesamtoberfläche zum Ansiedeln von Bakterien bietet. Die dort angesiedelten Bakterien wandeln giftige Stoffe, wie Nitrit und Ammonium, zu ungiftigen Stoffen ab.
Die in Teichfiltern eingesetzten Filterschwämme bieten durch ihre Struktur eine große Oberfläche zum Ansiedeln von Bakterien. Neben den geläufigen Schwämmen werden in Teichfiltern auch andere Materialien zur biologischen Filterung des Wassers eingesetzt. Die geläufigsten Begriffe sind sogenannte Biobälle, Biokörper oder Helix. Je nach Anbieter unterscheiden sich die Namen der Filtermedien minimal, verfolgen aber alle das Ziel, eine möglichst große Oberfläche zur Ansiedlung von Bakterien zu bieten.
Ebenso können auch Javasplit oder Zeolith zum Einsatz kommen. Beide bieten durch ihre Struktur eine große Oberfläche zur Ansiedlung von Bakterien. Zeolith bindet zusätzlich das im Wasser enthaltene Phosphat, was mit für den Wachstum von Algen verantwortlich ist. Die Aufnahme von Zeolith ist dabei aber beschränkt und sollte nach vier bis sechs Wochen ausgetauscht bzw. gereinigt und wieder aufnahmefähig gemacht werden.
Richtigen Teichfilter bestimmen
Viele Teichbesitzer, die einen Teichfilter kaufen möchten, sind aufgrund der Vielzahl an erhältlichen Filtern verunsichert. Mit unserem Kaufberater für Teichfilter wollen wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Filterarten und Funktionen geben. Neben dem Teichvolumen sind ebenfalls der Fischbesatz und der Standort des Teiches von Bedeutung. Auch die Bauweise des Gartenteiches spielt eine Rolle bei der Auswahl des richtigen Teichfilters.
1. Wasservolumen des Gartenteiches
Um den richtigen Teichfilter auswählen zu können, müssen Sie an erster Stelle das Wasservolumen Ihres Teiches beachten. Haben Sie Ihren Teich selber angelegt, ist Ihnen das Wasservolumen sicher bekannt. Bei Fertigteichen finden Sie dieses in den Angaben des Herstellers. Bei Neuanlagen ist es empfehlenswert, das Wasser beim Einlassen mit einer Wasseruhr zu messen. Dadurch erhalten Sie den genauen Inhalt des Teiches.
Ist Ihnen das Volumen des Teiches nicht bekannt, können Sie das Teichvolumen durch Ausmessen des Teiches berechnen. Bei runden und eckigen Teichen ist die Berechnung mit einer vereinfachten Formel sehr einfach. Je nach Teichform gelten die folgenden Formeln:
Teichvolumen berechnen
Runde Teichformen
Länge x Breite x Tiefe / 2 = Teichvolumen in m³
Beispielrechnung:
Bei einer Länge und Breite von 2 Metern und einer Tiefe von 1 Meter:
2 m x 2 m x 1 m / 2 = 2m³ (2000 Liter)
Eckige Teichformen
Länge x Breite x Tiefe = Teichvolumen in m³
Beispielrechnung:
Bei einer Länge von 5 m, einer Breite von 2 m und einer Tiefe von 1 m:
5 m x 2 m x 1 m = 10m³ (10.000 Liter)
Teichvolumen bei Sonderformen berechnen
Mit der oben beschriebenen Formel lassen sich sehr leicht runde und eckige Teiche berechnen. Teichlandschaften, die aus individuellen Formen und unterschiedlichen Teichzonen bestehen, sollten in mehrere Bereiche aufgeteilt werden. Idealerweise besteht ein Teich aus einer Sumpf-, Flachwasser- und Tiefwasserzone. In einem solchen Fall sollte die Messung aufgeteilt werden und die Flachwasserzone und Tiefwasserzone getrennt gemessen und berechnet werden.
Achten Sie beim messen darauf, jeweils die breiteste, tiefste und längste Stelle des Teiches zu messen!
Reserve einberechnen
2. Fischbesatz
Fischbesatz berechnen
Für den Fischbesatz gibt es ebenfalls eine Formel zur Berechnung für die geeignete Besatzgröße. Diese geht von 5 Litern Wasser pro Zentimeter Fisch aus. Was in dieser Formel nicht berücksichtigt wird, ist die Breite des Fisches. Fischexperten raten daher, den Wasserwert für die Länge zu Vervierfachen. Zusätzlich sollte das Volumen noch Verdreifacht werden. Die Formel würde dann wie folgt aussehen:
5 Liter * 4 = 20 Liter * 3 = 60 Liter pro Zentimeter Fisch
Eine weitere Formel zur Berechnung zieht das Gewicht der Fische heran. Hier gilt als Obergrenze max. 1 kg Fisch pro m³ Wasser. Ein ausgewachsener Goldfisch erreicht ca. ein Gewicht von 120 bis 150 Gramm. Geht man von einem Gewicht von 150 Gramm aus, könnten pro m³ Wasser 6 Goldfische gehalten werden. Damit befindet man sich aber bereits an der absoluten Obergrenze. In der Praxis hat sich gezeigt, dass man pro m³ Wasser ein bis zwei Goldfische halten sollte.
Kleinfische im Gartenteich
Achten Sie bei der Bestimmung des Fischbesatzes unbedingt darauf, die Länge und das Gewicht von ausgewachsenen Fischen zu verwenden. Fische können sich unter den richtigen Bedingungen schnell vermehren. Planen Sie daher, je nach Fischart, eine Reserve ein und besetzen Sie den Teich nicht bis zum Maximum!
3. Standort des Gartenteiches
Im Idealfall sollte der gesamte Teich 5 bis 6 Stunden am Tag in der vollen Sonne liegen. Noch besser ist, wenn ein Teil des Teiches ganztags im Schatten oder Halbschatten liegt. Nicht immer lässt sich dies aber umsetzen. Bei höheren Wassertemperaturen sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser und die Vermehrung von Algen steigt an. Dies bedeutet eine größere Belastung des Teichwassers und dadurch auch für den Teichfilter.
Bei Teichen, die viel Sonne abbekommen, sollten Sie ebenfalls eine Reserve von ca. 25% einberechnen.
Auswahlkritierien und Tipps für den Kauf
Durch das Berechnen des Teichvolumens haben Sie eine "Kennzahl" für die maximale Filterleistung erhalten. Hersteller geben in den Produktnamen oftmals die maximale Filterleistung an. Beispiel: Der Pontec PondoPress Set 5000 ist für Teiche bis 5.000 Liter geeignet. Hat Ihre Berechnung inklusive einer Reserve einen Wert von 5000 Litern ergeben, ist dieser Filter für Ihren Teich ausreichend.
Die Angaben der Hersteller beziehen sich immer auf Teichvolumen ohne Fische. Sind Fische vorhanden oder geplant, achten Sie auf die Angabe des Herstellers Teichvolumen mit Fischbesatz bzw. Teichvolumen mit Koibesatz.
Viele Teichfilter haben bereits einen integrierten UVC-Klärer. Diese Geräte reinigen das Wasser zusätzlich von Schwebealgen, Keimen und Bakterien. Nicht immer muss ein UV-Klärer eingesetzt werden. In manchen Situation, z.B. starke Algenblüten, ist es aber hilfreich, auf dieses Gerät zurückgreifen zu können.
Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Filter über verschiedene Filtermedien verfügt. Meist sind dies Filterschwämme oder Filtermatten mit unterschiedlicher Dichte. Zusätzlich gibt es weitere Filtermedien wie Bioballs, Biokörper oder Bioringe. Die unterschiedlichen Filtermedien sind für die mechanische und biologische Reinigung verantwortlich.
Viele Teichfilter haben zur Wartung eine integrierte Reinigungsfunktion. Dies ermöglicht das Reinigen der Filtermedien, ohne den Teichfilter öffnen zu müssen. Im laufenden Betrieb sammeln sich am Filterboden Ablagerungen an. Diese sollten regelmäßig entfernt werden. Bei Druckfiltern geschieht dies durch eine Rückspülfunktion. Bei Durchlauffiltern sollten Sie darauf achten, dass dieser über einen Bodenablauf verfügt, um Ablagerungen und Schmutzwasser abzulassen.
Teichfilter Vergleich - Filterarten
Der Tabelle können Sie die verschiedenen Eigenschaften und grundlegenden Unterschiede der verschiedenen Teichfilter entnehmen.
Eigenschaften | Druckfilter | Durchlauffilter | Unterwasserfilter |
---|---|---|---|
Max.Teichvolumen mit Fischbesatz ¹ | 10.000 Liter | 35.000 | 2.000 Liter |
Max.Teichvolumen ohne Besatz ¹ | 20.000 Liter | 70.000 | 5.000 Liter |
Modular erweiterbar | Nein | Modellabhängig | Nein |
UVC-Klärer integriert | Modellabhängig, empfehlenswert | Modellabhängig, empfehlenswert | Modellabhängig, empfehlenswert |
Reinigungsfunktion | Modellabhängig, empfehlenswert | Modellabhängig, empfehlenswert | Nein, muss zur Reinigung aus dem Teich entnommen werden |
Schmutzwasserablass am Boden | Nein | Modellabhängig, empfehlenswert | Nein |
Anzeige Wassertemperatur | Modellabhängig | Modellabhängig | Nein |
Anzeige Verschmutzungsgrad | Modellabhängig | Modellabhängig | Nein |
Aufstellungsart | Außerhalb, Ober- und Unterhalb des Wasserpiegels | Außerhalb, nur Oberhalb des Wasserspiegels | Unter Wasser |
¹ Angaben beziehen sich nicht auf Herstellerangaben und sind Erfahrungswerte.
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